DIE STIFTUNG

UNSERE AUFGABEN

AUS LIEBE ZUM KIND

Alkohol-Embryopathie 

Alkohol-Embryopathie ist heute die häufigste Ursache geistiger Behinderung und körperlicher Fehlentwicklung, welche durch eine teratogene Noxe, der gesundheitsschädlichen Auswirkung von Alkohol auf das ungeborene Leben, bedingt ist.

In Frankreich wird eine Häufigkeit von 1:212 Neugeborenen gefunden, in Schweden eine Häufigkeit von 1:600 und in den USA von etwa 1:750. Damit ist die Alkohol-Embryopathie heute in den meisten Ländern häufiger als der Morbus Down. Für Deutschland existieren keine Zahlen zur Häufigkeit, es kann jedoch angenommen werde, dass hier die Häufigkeit etwa genauso groß ist wie in Frankreich. Bei Zugrundelegung dieser Annahme lässt sich abschätzen, dass in Deutschland jährlich über 2.000 Neugeborene mit den verschiedenen Schweregraden der Alkohol-Embryopathie geboren werden. 

Hauptsymptome der Alkohol-Embryopathie sind intrauteriner und postnataler Minderwuchs, Mikrozephalie, Untergewicht, geistige Behinderung und zahlreiche innere und äußere Fehlbildungen. Muskelhypotonie und Hyperexzitabilität sind fast regelmäßig neurologische Auffälligkeiten. In ausgeprägten Fällen sind die Anomalien der Fazies so typisch, dass die Diagnose Alkohol-Embryopathie allein daran gestellt werden kann, auch ohne Kenntnis der mütterlichen Alkoholanamnese. 

Obwohl die Alkohol-Embryopathie eine durchaus vermeidbare kindliche Schädigung ist, geschieht in Deutschland zu wenig zu ihrer Prävention. Die Stiftung für das behinderte Kind hat es sich zum Ziel gesetzt, durch ärztliche und öffentliche Aufklärung Schwangere davon abzubringen, Alkohol aufzunehmen, und damit zur Verhinderung der Alkohol-Embryopathie beizutragen.

Zum Thema „Alkohol in der Schwangerschaft“ erschienen die Veröffentlichungen:

Alkohol in der Schwangerschaft Häufigkeit und Folgen
Renate L. Bergmann; Hans-Ludwig Spohr, Joachim W. Dudenhausen
Urban & Vogel, München 2006

Ob moderater Alkoholkonsum die Gesundheit eher fördert oder ihr schadet und bei welchen Trinkmengen die schädigende Wirkung beginnt, ist in vielen Jahren ein Streitfall in der Medizin. Die Stiftung für das behinderte Kind hat sich des Themas angenommen und u.a. ein Symposium veranstaltet, dessen Beiträge in diesem Band vervollständigt vorgelegt werden.

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Das vorgeburtliche Wachstum des Kindes - Prägung und Schicksal
Joachim W. Dudenhausen
Urban & Vogel, München 2007

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Alkohol in der Schwangerschaft – ein kritisches Resümee –
Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung Band 17
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA
Köln 2002

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